At bluait a klinzij Vuailtchan

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Giukesdeiferesch
 

Deutsch
(übersetzt von Ulrike Konnerth geborene Philp)

Åt bluait å klinzij Vuailtchån

Es blüht ein kleines Veilchen

Åt bluait å klinzij Vuailtchån
sui håisch, sui diuankålbliu
ian iånåm gruainån Muailtchån
um Waniårtråintchån diu.

Gåschiazt ian diåsåm Kuåiltchån
ias iat zår Wialt huåit kun
diu wiu dåt Låiwåmuåiltchån
zår Sommårszet wid stiun.

Åt schumt sich iam Årwàchån
wiål iat dåt Ierscht muåßt sen
då Halmtchår dram sa làchån
iat aus iam Suannåschen.

Driun liåß iat Zährchår fuallån
miat hiarrlichåm Gåriuach
den durch då Waniårtheldån
dåt Muårjåliaftchån driuaj.

Ian huadån driun gårochån
vill åundår Vuailtchår diu
und nechånt bliw vårstochån.
Dår Waniårtråin wuård bliu.

Es blüht ein kleines Veilchen
so schön so dunkelblau
in einer kleinen Mulde
am Weinbergraine dort.

Geschützt in diesem Grübchen
ist es zur Welt heut' kommen
dort wo das Löwenmäulchen
zu Sommerzeit wird steh'n.

Es schämte sich im Erwachen
weil es das Erste sein musste
die Halme darum sie lachen
es aus im Sonnenschein.

Dann ließ es Tränchen fallen
mit herrlichem Geruch
den durch die Weinberghalden
das Morgenlüftchen trug.

Ihn hatten dann gerochen
viele anderen Veilchen da
und keines blieb verborgen.
Der Weinbergrain wurde blau.

Von: Martin Philp Nr. 123

*12.07.1901  +06.07.1956